Bakteriophagen (griechisch: „Bakterienfresser“, kurz: Phagen) sind Viren, die darauf spezialisiert sind Bakterienzellen zu infizieren, sich in ihnen zu vermehren und diese dabei zu zerstören. Wenn dies geschieht, vollzieht sich ein komplizierter Prozess: der Phage erkennt die Bakterienzelle anhand ihrer Oberflächenstrukturen (Rezeptoren), adsorbiert mit seinen Schwanzfasern an dieser Stelle fest an die Zelle, injiziert sein Erbgut aus seinem Kopf (Capsid) durch seinen Schwanz in die Zelle und veranlasst sie zur schrittweise ablaufenden Produktion neuer Phagenpartikel. Dieser Prozess ist durch Enzyme gesteuert und ein Zusammenspiel von Bakterien- und Phagengenen. Auch an der Freisetzung der neuen Phagengeneration (Lyse) aus der Zelle sind Enzyme beteiligt durch deren Wirkung die Zelle platzt. Die Rezeptoren der Bakterienzellen, die von Phagen erkannt werden können, sind biochemisch bzw. feinstrukturell unterschiedlich. Phagen-Schwanzfasern und Bakterien-Rezeptoren müssen wie Schlüssel und Schloss passen, damit Phagen „wirken“ und damit die passenden Bakterien durch Lyse abtöten können.